Geschichte von Geestemünde

Um die Geschichte von Geestemünde aufzuzeigen, muss man mit Geestendorf beginnen. Geestendorf wurde 1139 im Nachlass des Ritters Trutbert als Besitz des Pausklosters erwähnt. Ab den 14. Jahrhundert gehört Geestendorf zum Amts und Gerichtsbezirk Vieland.

Die Marienkirche ist der Mittelpunkt des Dorfes und das Dorf wächst. Vor dem 30-jährigen Krieg, genauer 1614, erfolgte die nächste Erwähnung durch die Einforderung von Rechten an Lehe. Der 30-jähriger Krieg brachte die Schweden ins Land, das sie 1635 wieder an den Erzbischof Friedrich übergaben. Aber die Ruhe war trügerisch, 1639 wurde nördlich der Geeste eine Schanze gebaut und man plante sogar einen Hafen. Nur daraus wurde nichts, die Schweden kamen wieder. 1648 kam der westfälische Frieden und Bremen und Geestendorf fielen an die Schweden. Nur Vierhöfe sicherte sich der Erzbischof von Bremen.

Der Hafen entsteht

1715 kam Geestendorf unter dänische Herrschaft und wurde dann verkauft an Braunschweig – Lüneburg. 1817 erste Erwähnung an der Geestemündung eines Hafens. Am nördlichen Geesteufer ließ das Königreich Hannover einen Nothafen bauen. Ein Hafenhaus entstand in Geestendorf. Die Hafenbefestigung war für das Löschen von Ladung nicht geeignet. Als die Verhandlung 1825 zwischen Bremen und Hannover begannen zwecks eines Hafenbaues (Bremerhaven), wollte Hannover aber immer noch einen Hafen bauen an der Gestemündung. Land wurde von Geestendorf gekauft und eine bescheidene Hafeneinrichtung vorgenommen. Hier ließen sich Händler, Wirte und Handwerker nieder 1845 entschied der König Ernst August von Hannover, dass ein Schiffsanleger an der Geestemündung gebaut werden soll.

1847 war es soweit der Ort bekam den Namen „Geestemünde“, hier gab es 15 Häuser. 1854 gab es 158 Häuser und der Mittelpunkt von Geestemünde war der Marktplatz, heute der Berliner Platz. Verkehrstechnisch verbunden wird Bremerhaven und Geestemünde mit der ersten Geestebrücke. Der Hafen wird erweitert und Geestemünde wächst. König Georg V besucht Geestemünde in den Jahren 1859 + 1861.

Industrie siedelt sich an

Der Handelshafen wurde 1863 eingeweiht, Der Petroleumhafen folgt 1875 und 1877 der Holzhafen. Auch wuchs die Fischindustrie in Geestemünde. In Geestemünde zählte man 1888, 9809 Einwohner. Aus Geestendorf und Geestemünde wird 1889 ein Ort. Die Entwicklung der beiden konkurrierenden Orte Geestemünde und Bremerhaven, an der Geeste war unterschiedlich. Werften siedelten sich in Geestemünde an, der Fischereihafen und der Petroleumhafen entwickeln sich. Bremerhaven wird zum Auswanderer Hafen. In Geestemünde endet die Geestebahn.

Von der Stadt zum Stadtteil

Geestemünde hatte 1906 rund 23.000 Einwohner. 1913 bekam Geestemünde die Stadtrechte Wulsdorf wird 1920 in die Stadt Geestemünde eingemeindet, 1924 kommt noch Lehe dazu und aus Geestemünde wird Wesermünde. Damit ist Wesermünde die drittgrößte Stadt nach Hannover und Osnabrück.

Wesermünde und Bremerhaven wurde 1939 vereinigt, mit Ausnahme des größten Teils des Hafengebietes das die Stadt Bremen behielt. Bei den verschiedenen Angriffen auf Geestemünde entstand großer Schaden in der Bausubstanz.

1946 gehörte Wesermünde noch zu der Verwaltung von Hannover. Am 21. Januar 1947 wird durch die amerikanischen Militärgouverneure, Wesermünde in das Land Bremen eingegliedert. Die Stadt und die Häfen waren jetzt in der amerikanischen Besatzungszone. Bremerhaven wird eine Stadt mit eigener Stadtverfassung, Schule, Polizei und kommunaler Verwaltung.

Aus Geestemünde der ehemaligen Stadt wird ein Stadtteil Bremerhavens. Spuren hat die relativ kurze Zeit von der Gründung bis zum Zusammenschluss mit Bremerhaven in etwa 100 Jahre hinterlassen, die man immer noch sehen kann, Geschichte
pur.